71. Jahresversammlung VAKW in Kloten
28. / 29. Mai 2016
(tsp) Für die Jahresversammlung 2016 war der VAKW bei MeteoSchweiz im Operation Center 1 in Zürich-Kloten zu Gast. Nach der Besammlung beim Eingang um 09:15 Uhr wurden wir von Major Roland Mühlebach empfangen, der auch für die Zutrittskontrolle sorgte.
In einem ersten Vortrag berichtete Oberst Christian Häberli über die Rolle des Koordinierten Bereichs Wetter im Sicherheitsverbund der Schweiz. Der Weg zur heutigen Lösung war lang und beschwerlich und führte letztlich zu einer Totalrevision der Verordnung über den Wetterdienst. Das Ziel ist ein Wetterdienst, der in allen Lagen bei Bedarf die nötigen Produkte für den ausschliesslich militärischen Bedarf erstellt. Dabei werden im Grundzustand, der als "normale Lage" bezeichnet wird, die Produkte aus der ordentlichen Verwaltungstätigkeit verwendet. Hauptlieferant ist dann MeteoSchweiz, Abnehmer die Allgemeinheit, Armee, Aviatik und die nationale Alarmzentrale NAZ. Bei besonderen Lagen, das WEF ist hier als Beispiel zu nennen, werden zusätzliche Daten und Ressourcen durch die Armee im Rahmen der ordentlichen Dienste zur Verfügung gestellt. In der "ausserordentlichen Lage" stellt der Wetterdienst sämtliche Wetterinformationen für die nationale Sicherheit bereit und operiert dann als militärische Organisation.
In einem zweiten Vortrag zum Thema Fachstab MeteoSchweiz illustrierte Major Alessandro Cecconi die Umsetzung des Konzepts in der Praxis. Er berichtete anschaulich über die Leistungen der Armee im Rahmen des WEF 2016 und berichtete über die anstehenden Beschaffungsprojekte. Ziel ist es, die für die Datenerhebung verwendete Technik des zivilen und des militärischen Sektors zu vereinheitlichen.
Anschliessend übernahm Major Roland Mühlebach wieder das Kommando. In zwei Gruppen durften wir nach einem Rundgang durch die allgemeinen Räumlichkeiten die Flugberatungsstelle von MeteoSchweiz besichtigen, wo die Prognostiker ihren Dienst tun und auch die Beratungsdienstleistungen für die Piloten erbringen.
Hptm Sabrina Lang führte eine der Gruppen und erläuterte die Prognose-Hilfsmittel, welche den Prognostikern zur Verfügung stehen. Auf besonders Interesse stiessen die Ausführungen zu den COSMO Prognosemodellen, die am Swiss National Supercomputing Centre (CSCS) in Lugano auf einem massiv-parallelen Cray Rechner berechnet werden.
Nach einem gemeinsamen Mittagessen im Betriebsrestaurant des Operation Center 4 folgte eine Besichtigung des SR Technics Wartungsbetriebes. SR Technics ist einer der weltweit grössten, unabhängigen Anbieter von technischen Dienstleistungen in der zivilen Luftfahrt. Das Unternehmen bietet Wartungsleistungen für Flugzeuge, Komponenten und Triebwerke an. Für diesen Ausflug auf das Flughafengelände war eine Personenkontrolle und das Tragen der gelben Warnwesten Pflicht.
In der Wartung zu sehen waren ein Airbus 330 und ein Langstrecken Airbus 340. Eindrücklich zu sehen war die Redundanz der wichtigen Systeme, wie etwa der Hydraulik. Alle waren erstaunt, wie klein die Wartungsöffnungen sind. Es ist kaum zu glauben, dass da ein Mensch für die Tankinspektion hineinkriechen kann. Auch der Crew rest container machte alles andere als einen geräumigen Eindruck.
Nach der Technik ging es zurück zur Jahresversammlung im Vortragssaal von MeteoSchweiz. Unser Präsident, Peter Albisser, durfte 31 Mitglieder und einen Gast zur Versammlung begrüssen und führte wie gewohnt souverän durch die Verhandlungen. In seinem Jahresbericht liess er die Aktivitäten des vergangenen Vereinsjahres nochmals aufleben. Die Versammlung bestätigte die bisherigen Vorstandsmitglieder für eine weitere Amtsperiode und genehmigte auch die Jahresrechnung und das Budget ohne Gegenstimme.
Zum Ausklang des Tages verschoben sich alle zum Restaurant Schluefweg in Kloten, wo der gemeinsame Apéro und das anschliessende Nachtessen genossen werden konnte.
2. Tag: Blick hinter die Kulissen des Flughafens Zürich-Kloten
(alb) Der Flughafen Zürich-Kloten ist Dreh- und Angelpunkt für viele Reisende. Für einen reibungslosen Betrieb des Flughafens braucht es, nebst ausgeklügelten technischen Einrichtungen, nach wie vor auch viele Menschen, die umsichtig und zuverlässig die ihnen zugewiesenen Aufgaben erfüllen. Mit zwei kompetenten Guides durften wir -auf Wegen, die man sonst als Passagier nie zu Gesicht bekommt- in zwei Gruppen in einem etwas mehr als zwei Stunden dauernden Rundgang "hinter die Kulissen des Flughafens Zürich-Kloten" schauen.
Vom Besammlungsort beim Service Center im Parkhaus 2 ging es zuerst ins Check-in und weiter zum grosszügig gebauten Airside Center, der Drehscheibe für alle abfliegenden Passagiere.
Eine Gruppe ging danach hinunter in die "Katakomben" der riesigen Gepäcksortieranlage. Dort befand man sich nun im wahrsten Sinne des Wortes "hinter den Kulissen" des Flughafens. Im Untergeschoss durchlaufen in einer Transportlinie von 21,3 Kilometern die Gepäckstücke aller Check-in-Schalter sowie das gesamte Transfergepäck die Vorsortierung und die Sicherheitskontrolle. Die Gepäckstücke passieren dabei als Erstes ein automatisches Röntgengerät. Entdecken die kontrollierenden Personen verdächtiges Material oder Gegenstände, erfolgt ein nochmaliges eingehendes Durchleuchten. Bleibt ein Verdacht, wird der Passagier befragt. Erst danach werden die Gepäckstücke aufgrund der Informationen auf der Etikette den Feinsortieranlagen oder dem Frühgepäckspeicher zugewiesen.
Bei einem Augenschein im Untergrund des Zürcher Flughafens, wo die aufgegebenen Gepäckstücke mit grosser Geschwindigkeit, jedes für sich in einer eigenen Transportschale, durch ein verwirrlich verzweigtes Schienensystem von den Check-in-Schaltern ins zentrale Sortierzentrum und von dort schlussendlich zu den Flugzeugen gelangen, ist man fast erstaunt, dass nicht mehr Gepäckstücke ihren Zielflughafen verfehlen. Nach der beeindruckenden Besichtigung der Sortieranlage ging es in einer kurzen Fahrt mit der Skymetro zum Dock E und weiter zu Fuss auf das TARMAC hinaus. Dort werden die Flugzeuge geparkt, beladen, entladen, betankt und bestiegen. Ein Höhepunkt des Rundgangs bildete der riesigen Airbus A-380 der Singapore Airlines, der für seinen Flug vorbereitet wurde und den wir aus nächster Nähe bestaunen konnten. Danach ging es zurück zum Ausgangspunkt.
Nach der Verabschiedung der beiden Guides, die mit echter Begeisterung und ihrem fundierten Wissen im Gepäck auf unsere zahlreichen Fragen stets kompetente antworten gaben, wurde die 71. Jahresversammlung des VAKW abgeschlossen.
Bericht: | Thomas Spahni / Peter Albisser |
Bilder: | Thomas Spahni / Peter Albisser / Klaus Hager |
Jahresversammlung 2017