Samstag, 7.10.06
Die diesjährige Herbstexkursion stand wie letztes Jahr unter der
Leitung des Technischen Leiters Bruno Dürr. Die Exkursion begann mit
einer kurzen Fahrt im gemieteten Postauto vom Bahnhof Sargans zum Parkplatz
der Festung Magletsch in der Nähe der kleinen Weiler Oberschan und
Gretschins. Insgesamt 29 Teilnehmer besammelten sich vor dem unteren Eingang
der Festung, wo wir vom AFOM-Mitglied Bruno Schoch herzlich empfangen wurden.
Nach einer kurzen Einführung in die Geschichte der Festung Sargans
durch den Präsidenten der AFOM, Hans Eggenberger, konnten die
Exkursionsteilnehmer in 3 Gruppen und unter kundiger Leitung die sehr gut
erhaltene Festungsanlage Magletsch besichtigen.
Die Teilnehmer der Exkursion lernten die Infrastruktur des Werkes kennen:
Filtergruppen, Werkstatt, Waffensaal, BK-Stand, Kraftstofftanks, den
Maschinensaal mit den drei Sulzer-Schiffsdieseln, die Telefonzentrale sowie
das Schiessbüro für die drei 10,5 cm Panzertürme, einen
Beobachter- mit Maschinengewehrstand. Den Höhepunkt des Rundgangs
bildete die Besichtigung einer über 136 Treppenstufen erreichbaren
Turmkanone Kaliber 10,5 cm.
(Kraftwerk der Festung Magletsch mit 3 von Sulzer-Schiffsdieseln
getriebenen Generatoren, welche den elektrischen Strom für die Festung
lieferten.)
(Blick in Zutrittsstollen zu einem der 3 10.5cm Panzertürme. Links das
Pater-Noster System für Transport der Munition, und rechts das
Transportsystem für den Ersatz des Geschützrohrs.)
Das Artilleriefort Magletsch ist ausgelegt worden für eine Besatzung
von insgesamt 400 Mann, welche den Einsatz der Festung sicherstellen
mussten. Die Lebensmittelvorräte reichten für einen abgeschotteten
Betrieb von bis zu 2.5 Monaten. Alle notwendigen Einrichtungen wie
Unterkunft, Küche, Spital, Wäscherei, Bäckerei, etc. sind
vorhanden, und können heute noch zum Teil im originalen Zustand
besichtigt werden. Ein interessantes Detail war die Tatsache, dass die
geringe Anzahl Betten nur einen "Schichtbetrieb" der Betten zuliess. Den
Nachschub für die Festung Magletsch sollten Train-Einheiten
sicherstellen, indem das Material von Elm über das Weisstannental ins
Seeztal gebracht wird, und anschliessend mit Hilfe einer Luftseilbahn auf
die Palfris befördert und über den Gonzen schliesslich zur Festung
geliefert wird! Strategisch gesehen ein interessanter Plan war die Flutung
der Rheinau-Ebene im Bereich von Sargans-Fläscherberg-Schollberg mit
Hilfe der Rückstauung der Saar und mit einem Zufluss durch die
Rheindämme. Die zahlreichen Bunker in der Rheinau sind so ausgelegt
worden, dass die Schiesslöcher über dem maximalen Wasserstand
verblieben wären.
Zum Abschluss der Führung stärkten sich die Exkursionsteilnehmer
mit einem kleinen Apero, und anschliessend endete die Exkursion nach der
Fahrt zurück mit dem Postauto am Bahnhof Sargans. Nach einhelliger
Meinung aller Teilnehmer kann der Besuch der Festung Magletsch
wärmstens weiterempfohlen werden!
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